Der imposante Bau der in den Jahren 1511–1594 erbauten Marienstiftskirche überragt die um den Kirchenplatz stehenden Fachwerkhäuser. Im Spätherbst 1510 begann Graf Philipp die an gleicher Telle stehende kleinere Kirche abzureißen und durch eine größere zu ersetzen. Vorbilder der neuen Kirche waren die Heiliggeistkirche in Heidelberg, die Stadtkirche in Wittenberg und die abgebrochene Barfüßerkirche in Eisenach. Die neue Kirche ist die letzte spätgotische Hallenkirche Hessens. Die kleinere Vorgängerkirche verdankt Ihre die Entstehung der Stadtwerdung Lichs in 1300 und einer Stiftung durch Philipp III. von Falkenstein.
Zahlreiche historisch wertvoll Grabdenkmäler Licher Herscher, die hochbarocke, um 1775 geschnitzte Arnsburger Kanzel, der Fürstenstuhl, das um 1500 entstandene Kruzifix und die imposante Orgel sind von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung. Bei der Renovierung 1951/52 kamen gut erhaltene Renaissance-Rollmalereien zum Vorschein. Die heutige Marienstiftskirche bleibt mit ihrer Vermischung von Spätgotik und Renaissance ein seltenes Beispiel deutscher Kirchenbaukunst jener Zeit.

Die Kirche ist tagsüber für Besucher geöffnet. Weitere Informationen erhalten Sie hier www.marienstiftskirche.de